Ungefährer Ablauf einer Behandlung
Vor jeder osteopathischen Behandlungsserie erfragt der Therapeut oder die Therapeutin eine möglichst genaue Beschreibung der Beschwerden und der Krankheitsgeschichte des Patienten in all seinen Facetten. Beispielsweise können Operationen und Unfälle, aber auch familiäre Erkrankungen, die Arbeitssituation oder andere Stressfaktoren eine Rolle spielen. So wird das Fundament einer gezielten und auf die Bedürfnisse der PatientIn individualisierten und ganzheitlichen Therapie gelegt. Danach erfolgt eine manuelle Untersuchung des ganzen Körpers, um Blockaden, Verspannungen, Asymmetrien, Fehlbelastungen und Kompensationen in Gelenken, Muskeln und Organen zu erkennen. Die Patientin oder der Patient hat sich dazu bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Sehr hoher Stellenwert hat auch das erkennen von Erkrankungen, welche eine weitere medizinische Begutachtung verlangen. Nach Rücksprache mit Ihnen arbeitet der Osteopath interdiziplinär sehr eng mit Ihrem Hausarzt oder Spezialisten zusammen.
Während der Behandlung behandelt Sie der Therapeut oder die Therapeutin mit verschiedenen Grifftechniken ganz gezielt. Meistens sind es sanfte Berührungen, Dehnungen und Mobilisationen oder kurze, schnelle Impulse. Vereinzelt braucht die Behandlung auch stärkeren Druck oder Zug, was auch etwas mehr gespürt werden kann und nicht immer angenehm ist.
Es ist nicht unbedingt das Ziel der Behandlung die Symptome – wie bsp. Schmerz – akut zu lindern oder sogar zu beseitigen. Viel mehr wird das selbstheilende Vermogen des Körpers angeregt. So kann es durchaus sein, dass eine Verbesserung der Beschwerden erst nach einigen Tage eintritt, dafür aber auch (länger) anhält. Auch kann es sein, dass die Beschwerden zuerst etwas verschlimmern, oder dass sich leichtere Beschwerden an ganz anderen Körperregionen bemerkbar machen. Dies ist dadurch zu erklären, dass die osteopathische Behandlung vielfach eine veränderte Funktion und somit Belastung des Körpers bewirkt.
Prinzipiell ist es ratsam vor und nach einer osteopathischen Behandlung viel zu trinken – es werden oft viele abgelagerte Abbaustoffe freigesetzt – und sich nach der Sitzung nicht gerade sofort dem vollen Altagsstress auszusetzen. Tun Sie etwas, was Ihnen Spass macht und keinen psychischen oder körperlichen Stress bereitet. So sind Wanderungen in der freien Natur sehr empfehlenswert, intensiver Sport eher nicht.
Es kann sein, dass Ihnen Übungen und Ratschläge erteilt werden. Es ist empfehlenswert sie gerade im Anschluss an Ihre Behandlung in Ihren eigenen Wörtern – jeder hat seine eigene Gedankengänge – schriftlich fest zu halten. Bitte nehmen Sie die Ratschläge ernst und führen Sie die Übungen genau so aus, wie Ihnen angeraten wurde.
Die erste Behandlung dauert durch Erarbeitung einer ausführlichen Krankheitsgeschichte, Befund und Behandlung ca. eine Stunde. Die nachfolgenden Behandlungen dauern 45 bis 60 Minuten. Je nach Beschwerden und Alter der Patienten (z.B. Kinder) kann die Behandlung auch kürzer dauern.