Vom Kleinkindalter über das Kinder- und Jugendalter bis zur Adoleszenz
In allen Entwicklungsphasen der Kinder laufen enorme körperliche, psychische und emotionale Veränderungen ab. Entwicklungsprozesse können gleichmässig oder in Schüben stattfinden. Wachstumsprozesse, geistige Prozesse, der Zahnwechsel und hormonelle Veränderungen (Pubertät) finden statt, aber auch Lebensgewohnheiten und das Bewegungsverhalten ändern sich z.B. durch die Schule.
Alle diese Veränderungen stellen hohe Herausforderungen an die Anpassungsfähigkeit der Kinder.
Probleme, die zum Teil durch eine schwierige Geburt aufkamen, können während den Wachstumsphasen erstmals auftreten oder plötzlich deutlicher werden und sich manifestieren, wenn die Anforderungen an das Gewebe, sich anzupassen, grösser werden.
Osteopathie kann Kinder in ihrer Anpassungsfähigkeit sowohl physisch als auch psychisch unterstützen. Sie bietet dem Kind Möglichkeiten, Spannungen zu reduzieren und ihre Haltung zu verbessern mit dem Ziel, dass sie sich schlussendlich ausgeglichener und wohler fühlen.
Während der Wachstumsschübe verändert sich die Qualität des Gewebes bei den Kindern; es wird stets weniger flüssig und flexibel und zunehmend fester und unelastischer mit der Folge, dass in diesen Phasen der Ausgleich von Stressmustern (Kompensation) schwieriger wird.
Ist die Anpassungsfähigkeit der Kinder überfordert, werden unbehandelte Spannungsmuster in Erscheinung treten. Manchmal bestehen diese schon aus der Säuglingszeit, wurden bisher aber nicht auffällig, weil sie gut kompensiert waren.
So können z.B. Kinder im Alter ab 6–7 Jahren vermehrt Kopfschmerzen zeigen, weil u.a. die Schädelknochen und ihre Verbindungen härter werden. Häufig zeigen sie in diesem Alter auch gehäufter schmerzhafte abnormale Spannungen im muskulären und knöchernen Bereich, die wiederum dazu führen, dass die Kinder sich asymmetrisch entwickeln, Haltungsprobleme auftreten oder dass es für die Kinder schwierig wird, still zu sitzen und sich zu konzentrieren.
Die folgende Aufzählung macht deutlich, dass Osteopathie bei einer ganzen Reihe von kindlichen Beschwerden hilfreich sein kann, wie z.T. wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit der Osteopathie belegen:
Kinder von 1–5 Jahren
- Erkrankungen der Atemwege (Wiederkehrende Infekte im Bereich des Mittelohres, Nasennebenhöhlen, chronische Bronchitis und Asthma)
- Verdauungsbeschwerden (Verstopfung, Bauchschmerzen)
- Haltungsprobleme mit Fehlstellungen der Füsse, Hüftgelenke, Beinachsen und der Wirbelsäule (Skoliosen)
- Allergien
- Fehlbiss (Kiefer- und Zahnfehlstellungen)
- Schielen
- Unterstützung bei Verzögerungen der Entwicklung und Sprache
Kinder & Jugendliche ab 6 Jahren
- Kopfschmerzen
- Haltungsprobleme, Rückenschmerzen, Skoliosen
- Extremitätenschmerzen (Wachstumsschmerzen)
- Vorbereitung und Begleitung von kieferorthopädischen Behandlungen
- Nach Unfällen, Knochenbrüchen, Schädelverletzungen, Gehirnerschütterungen
- Verhaltensauffälligkeiten wie Hyperaktivität, Konzentrationsprobleme
- Lernschwächen
Die Osteopathie arbeitet immer mit den Kräften des Wachstums und der Entwicklung und bietet mit ihren sanften Techniken den Kindern eine effektive Hilfe, dass sich ihr Körper besser an die Herausforderungen des Wachstums anpasst und dass sich die Haltung verbessert und die Spannungen verringern. Dies unterstützt das Kind, sich zu entspannen, sich besser zu konzentrieren und zu lernen.
Osteopathie ist gerade bei Kindern eine sanfte, schonende und gut verträgliche Möglichkeit der Unterstützung, ihr Gleichgewicht mit den eigenen Fähigkeiten wieder zu finden, ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit zu fördern, damit das Kind sein Potential zu einer bestmöglichen Entwicklung ausschöpfen kann.